Zielmultar

Dieses besondere Zielfernrohr weist bei einer Öffnung von 42 mm eine 1 bis 6 fach Vergrößerung auf. Dabei wurde dieser bemerkenswerte Zoomfaktor von 6 fach bereits im Jahr 1921 verwirklicht.

Zielmultar

Sicherlich kann die Größe des Sehfeldes nicht mit heutigen Spitzenmodellen mithalten, der Austrittspupillen-Längsabstand aber schon. Für das Erreichen diese Leistungsdaten mußten Zugeständnisse gemacht werden zum Beispiel bei der Größe des Mittelrohrdurchmessers. Dieser betrug 35 mm, was in Verbindung mit der Gehäuseausführung in Stahl das recht hohe Gewicht begründet. Eine Absehenverstellung war nicht vorgesehen.

Zielmultar in einer Werbeschrift

Die Rekonstuktion des optischen Systems zeigt, daß knapp über der 2 fachen Vergrößerung beginnend der "Tunneleffekt" auftritt. Das bedeutet, das absolut größte Sehfeld ist bei 2 facher Vergrößerung erreicht und nimmt auch mit weiter abnehmender Vergrößerung nicht mehr zu. Verblüffenderweise ergeben sich jedoch bei der Simulation der verschiedenen Variostellungen etwas andere Werte als im Prospekt angegeben. Bei den Sehfeldangaben könnte es sich um Druckfehler handeln, da diese Werte nicht logisch nachzuvollziehen sind. Folgende Parameter sind zu erwarten, die an einem realen Gerät zu verifizieren wären.

Optische Leistungsdaten des Zielmultar
Vergrößerung
Eintrittspupille
Sehfeld
6 fach
42 mm
7,2 m
4 fach
42 mm
10,8 m
3 fach
42 mm
14,4 m
2 fach
32 mm
21,2 m
1,5 fach
27 mm
21,2 m
1 fach
22 mm
21,2 m

Das Schnittbild für die höchste Vergrößerung ist in der nachfolgenden Darstellung oben wiedergegeben. Hier wird die Eintrittsöffnung voll genutzt.

Optikschnittbild

In der unten dargestellten niedrigsten Vergrößerung wird der vorhandene Linsendurchmesser des Objektivs optisch nicht mehr ausgenutzt. Das ist jedoch kein Nachteil, da die Austrittspupille weitaus größer ist als die mögliche Augenpupille beim Nachtsehen. Der Austrittspupillenabstand ist hier deutlich länger als in der höchsten Vergrößerung.